oder wie ich mich mit dem Laufvirus infiziert habe.

Die guten Neujahrsvorsätze haben mich am 19. Januar 2007 dazu bewegt, mit meinem Kumpel Oli zu einer ersten Laufrunde aufzubrechen. Der ehemalige Fußballer Alex war zu einer Coach-Potato geworden und hatte sich satte 84 kg angefuttert. Ich merkte bald, dass mir das Laufen Spaß macht und das beste war, ich verlor meine Zusatzpfunde. Im September traute ich mich an meinen ersten Wettkampf ran. Ich hatte dazu dreimal die Woche trainiert und stand dann in Ulm beim Halbmarathon an der Startlinie. Die Zieluhr auf dem Münsterplatz stoppte für mich bei 1 Stunde und 39 Minuten, für einen  Novizen eine respektable Zeit.
Wie der Zufall es so will, sitze ich bei einem Kur Aufenthalt auf der Insel Borkum mit einem zweifachen Hawai-Ironman-Teilnehmer am Tisch. Ralf scheuchte mich über die Dünen und erklärte mir, worauf es beim Marathonlauf drauf ankommt. Das hat mich natürlich neugierig und heiss gemacht.  Noch im Herbst bin ich dann beim TSV Laupheim in die Leichtathletik Abteilung eingetreten, ich wollte wieder Vereinssport machen, so wie früher in Orsenhausen bei den Fußballern. Beim Fußball reichte es nur zum Ergänzungsspieler in der Bezirksliga. Das Lauftalent habe ich erst viel später entdeckt.

Jetzt begann ich das Training mit System zu betreiben. Ich drehe seither im Gretel-Bergmann-Stadion auf der Tartanbahn meine Runden. Bei meinem ersten 10 km Straßenlauf in Schemmerhofen im Juni 2008 blieb ich gleich unter 40 Minuten, was dem Intervalltraining zu verdanken war.

Da meine Frau eine Cousine in Berlin hat, bin ich dann auf die Idee gekommen im September 2008 in Berlin meinen ersten Marathon zu laufen. So habe ich dann im Sommer begonnen mich mit einem kostenlosen Trainingsplan von Peter Greif vorzubereiten. Im Nachhinein muß ich ja schon sagen, dass ich das Projekt Marathon recht unbedarft angegangen bin. Ich bin nur siebenmal die 35 km Runde gelaufen, allerdings mit Endbeschleunigung, die immer länger wurde. Am 28. September war es dann soweit, mein erster Marathon in Berlin. Bei idealen Bedingungen lief Haile Gebrselassie an diesem Tag einen Weltrekord und ich mit 2:59:19 gleich unter drei Stunden, eine kleine Sensation. In Berlin muß es auch passiert sein, ich hatte mich mit dem Laufvirus angesteckt. Mittlerweile habe ich 16 Marathon Rennen bestritten, allesamt unter drei Stunden, eine lupenreine Bilanz.

Seit November 2009 lasse ich mich von Internettrainer Peter Greif trainieren. Peter Greif lief 1984 den Marathon in 2:24 Stunden und ist A-Lizenz Trainer. Seine Trainingspläne sind für eine gewisse Härte berühmt.

Meinen bisher größten Erfolg konnte ich beim Lauffieber in Bad Waldsee feiern. Dort gewann ich im Mai 2010 den Marathonlauf in 2:48 Stunden. Im Herbst 2010 gelang es mir in Frankfurt den Vereinsrekord aus dem Jahre 1984 mit 2:46:23 Stunden zu brechen. Diesen Rekord und gleichzeitig meine persönliche Bestzeit habe ich im September 2012 in Berlin auf 2:38:40 Stunden verbessert.

Laufen ist für mich auch Entspannung und eine Art Therapie. Ich leide an Neurodermitis, die mich in der Vergangenheit ziemlich geplagt hat. Seit ich den Laufsport intensiv betreibe, hat sich meine Haut extrem beruhigt, eine Wohltat.

Vom 24. Dezember 2011 bis 7. Februar 2014 war ich ein STREAK Runner, ein Läufer der jeden Tag mindestens eine Meile im Laufschritt zurücklegt. Die Serie habe ich nach 777 Tagen beendet und traniere seither wieder mit Ruhetagen.

www.42komma2.de -Faszination Marathon-

Chicago 2016

Chicago Marathon 2016 (Zeit 2:49:19)

Foto: Isaak Papadopoulos

Zitate


„Älterwerden kann nicht so schlecht sein.
Als ich jünger war, konnte ich noch keinen Marathon laufen.“

Joschka Fischer (ehemaliger Außenminister zu Zeiten, als er noch lief)