Was braucht man alles zum Laufen?

Eine kostspielige Ausrüstung ist zum Laufen zwar nicht zwingend erforderlich, doch sie erhöht die Kontrolle des richtigen Laufens und der daraus entstehenden Effizienz deutlich und beugt gegebenenfalls Verletzungen vor. Neben dem wichtigsten Utensil, den richtigen Laufschuhen, gehört ebenfalls eine funktionelle Laufbekleidung dazu. Es muss hier nicht immer gleich zu Beginn die teuerste Hightech-Bekleidung sein, aber eine gute (und auch günstige) Laufbekleidung verschafft schon ein deutlich angenehmeres Laufgefühl und besteht meisten aus nicht viel mehr als einer Laufhose, Laufjacke, Laufsocken und einem passenden Laufshirt.

Warum Freizeitmode keine Laufbekleidung ersetzt

Gerade Laufeinsteiger stehen oftmals vor der Frage, ob es sich lohnt extra teure Laufbekleidung zu kaufen. Wenn Sie anfangen regelmäßig zu laufen und dies auch längerfristig durchhalten wollen, dann sollten Sie sich auf jeden Fall eine Basisausrüstung an Laufbekleidung zulegen.

Wer sich die Angebote für moderne Freizeitmode anschaut, könnte jedoch auf die Idee kommen, dass sich extra Sportkleidung für das tägliche Lauftraining erübrigt. Es ist allerdings aus verschiedenen Gründen nicht empfehlenswert, sich im Baumwolle Shirt und mit richtigen Laufschuhen an den Füßen auf die Trainingsrunde zu machen.

Die Nachteile von Freizeitmode beim Laufen

Freizeitmode ist dazu gedacht, das passende Outfit für den Aufenthalt in Haus, Garten oder Stadt zu liefern, nicht aber, um darin sein Lauftraining zu absolvieren. Designermode mag zum Teil auch in funktionaler Laufbekleidung widerspiegeln, aber es ist doch eher selten, das Designer wirklich praxisorientierte Laufbekleidung wie ein Sportbekleidungshersteller produzieren.

Die verwendeten Materialien für Freizeitmode entsprechen daher auch nicht den Anforderungen, die man an Sportbekleidung stellt. Sie sind meistens aus Baumwolle – einer Faser, die einen hohen Tragekomfort besitzt und angenehm auf der Haut ist. Das Problem dabei ist aber, dass herkömmliche Baumwolle und Baumwollmischgewebe zwar gut Feuchtigkeit aufnehmen, sie aber nicht nach außen abtransportieren können. Genau das aber ist beim Laufen wichtig. Schnell gerät man ins Schwitzen; und kommt dann noch ein kühler Wind auf, kann es leicht zu schmerzhaften Muskelverspannungen und Erkältungen kommen.

Unterschiede zwischen Freizeitmode und funktioneller Laufbekleidung

Baumwolle ist out. Die Gute alte Baumwolle ist längst von den modernen Funktionsfasern abgelöst worden. Und das hat seine Gründe. Funktionsfasern sind so gewebt, dass Sie eine möglichst große Oberfläche haben. Dadurch wird die Feuchtigkeit von der Haut weg nach außen geleitet. Der Körper bleibe warm und trocken.

Selbst die Unterwäsche, die man unter den Sportdress anzieht, sollte nicht die gleiche sein, die man auch tagsüber anhat, wenn man keinen sportlichen Aktivitäten nachgeht. Denn normale Unterwäsche kann vor allem bei längerem Laufen einschnüren und Hautreizungen hervorrufen. Und speziell Frauen tun gut daran, sich zum Laufen einen extra Sport-BH anzuziehen.

Damit die Funktionsfaser auch gut funktionieren kann, sollten Sie auf folgendes achten:

  • Tragen Sie, besonders die spezielle Unterwäsche körpereng. Flüssigkeit kann nur bei direktem Kontakt zur Haut durch die Kapillarwirkung aufgesogen werden.
  • Je nach Witterung sind verschieden Schichten vorgesehen. Unterwäsche, Shirts und Hosen und Jacken.
  • Bei den Jacken, die auch gegen Regen schützen ist die Wasserdampfdurchlässigkeit wichtig. Eine Hundertprozent regendichte Jacke ist nicht sinnvoll, da sie den Schweiß nicht genug abführt. Belüftungsschlitze und oder Netze an geeigneten Stellen haben sich bewährt, genauso wie Reisverschlusstaschen zum Verstauen von Schlüsseln und anderen Utensilien.
  • Achten Sie bei der Pflege genau auf die Pflegeanleitung, sonst geht die Funktion verloren.

Was sonst noch zu beachten ist:

  • Bei auf der Haut getragenen Kleidungsstücken ist es ratsam die Etiketten vorsichtig abzutrennen. Keine Unterwäsche mit Stickemblemen oder schwer zu beseitigenden Etiketten kaufen. Die Etiketten scheuern gerne auf der Haut.
  • Alle Kleidungsstücke besonders die körpernahen, sollten unbedingt Flachnähte haben.
  • Leucht- bzw. Reflexstreifen an Oberbekleidung haben sich aus Sicherheitsgründen bewährt.
  • Bevorzugen Sie auffällige Farben um besser von Verkehrsteilnehmern gesehen zu werden.
  • Auch Mütze, Stirnband, Handschuhe und Socken aus Funktionsfaser sind die bessere Wahl.

Wie warm sollte ich mich anziehen?

Wenn Sie beim Loslaufen leicht frösteln sind Sie richtig angezogen. Überlegen Sie wie lange Sie laufen möchten. Wenn im Herbst am Abend die Sonne verschwindet wird es schnell kühl. Bedenken Sie den Wind. Je stärker der Wind weht, desto größer ist das Kälteempfinden. Ziehen Sie sich vor allem an heißen Tagen nicht zu warm an, die Gefahr eines Hitzestaus oder sogar Hitzschlag zu erleiden ist gegeben. Ein Grossteil der Wärme wird über den stark durchbluteten Kopf oder die Hände abgegeben. Regen dagegen ist dank der Funktionskleidung kein Problem mehr. Die Nässe wird von der Haut durch die Kapillarwirkung nach Außen weggeleitet.

Zubehör:

Verwenden Sie gerade bei längeren Läufen einen Getränkegürtel oder einen Trinkrucksack. Achten Sie darauf, dass er eng am Körper anliegt und nicht bei jedem Schritt mitwippt. Getränkegürtel mit mehreren kleinen Trinkflaschen haben sich bewährt. Hier kann man auch verschiedene Getränkesorten einfüllen.

Wozu eine Mütze gut sein kann

Über Kopf und Nacken kann der Körper bis zu 40 Prozent seiner Körperwärme verlieren. Das kann für Läufer im Winter zu einem Problem werden. Denn der Körper muss die Wärme, die er über den Kopf verliert, ausgleichen und verbraucht daher mehr Energie. Diese Energie ist für Läufer aber wichtig, weil sie für ein gutes Training eine stabile Körpertemperatur brauchen. Deshalb ist ein Schutz gegen Kälte mit einer Mütze sehr zu empfehlen.

Stellt sich die Frage, welche Mütze für einen Läufer bei kalten Temperaturen die richtige ist. Da der Körper beim Laufen nicht nur Wärme produziert, sondern auch Schweiß, sammelt sich die Feuchtigkeit unter einer Mütze schnell an. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch gefährlich sein, da man sich schnell eine Erkältungen holen kann. Um das zu vermeiden, ist eine atmungsaktive Kopfbedeckung wichtig. Aus Funktionsfasern gefertigte Mützen sind sehr gut, da sie den Schweiß von innen nach außen transportieren, selbst aber wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Eine klassische Wollmütze dagegen saugt sich voll und schützt dann nicht mehr vor der Kälte. Eine Alternative zur Woll- und Funktionsmützen bieten Fleecemützen. Die meisten Läufer empfinden aber eine Kopfbedeckung aus Funktionsfasern als angenehm, zudem sind diese häufig noch in Signalfarben und mit Reflektoren versehen. Das trägt allerdings erheblich zur Sicherheit bei. Auch bei Regen punktet eine solche Mütze besonders, weil sie immer noch die Feuchtigkeit von innen ableitet, aber keine von außen eindringen lässt.

Mützen auch im Sommer?

Aber auch im Sommer kommen Caps häufig zum Einsatz. Es empfiehlt sich, eine Mütze gegen starke Sonneneinstrahlung zu tragen. Eine Cap kann die blendende Sonne abhalten, ebenso schützt sie auch vor gefährlichen UV-Strahlen. Dies ist besonders bei einem Halbmarathon oder Marathon wichtig, wenn die Sonne in den Mittagsstunden sehr stark brennt. Für den kurzen Lauf nach Feierabend oder bei bedecktem Wetter sind Mützen aus diesen Gründen nicht unbedingt notwendig. Jedoch ist es häufig angenehm, wenn der Schweiß nicht in die Augen läuft, sondern von der Mütze aufgenommen wird.

Tights

Die funktionelle, modische Sportbekleidung

Tights sind enganliegende Sporthosen, die sich im Zuge der neuen Erkenntnisse um die leistungsfördernde Wirkung von Kompressionswäsche am Markt etabliert haben. Sie vereinen als Laufbekleidung die funktionale Komponente des Ausgangsmaterials mit Komfort und Modernität für den Sportler.

Die Unannehmlichkeiten klassischer Sportkleidung wie Scheuer- oder Druckstellen und unangenehmer  Sitz werden vermieden. Es kommen Fasern zum Einsatz, die die Atmungsaktivität erhöhen und sich ergonomisch hervorragend anpassen. Netzeinsätze, Reißverschlüsse und selbststoppende Kordeleinzüge garantieren den bestmöglichen Sitz der Kleidung. Als Material werden ausschließlich Kunstfasern eingesetzt, in der Regel Polyester und Elastan im Verhältnis von ungefähr 90 zu 10. Die Hautfreundlichkeit wird durch spezielle Innenverarbeitung und Flachnähte sichergestellt.

Lauftights gibt es in unterschiedlichen Ausführungen wie kurz, mittellang und lang – für Männer wie für Frauen. In die modische Gestaltung integriert sind funktionale Aspekte wie kleine Taschen oder die Sichtbarkeit des Läufers in dunklerer Umgebung (durch Reflektoren).

Auch im Winter gut gerüstet

Für kältere Tage gibt es Wintertights mit einer angerauten Innenseite und winddichter Außenseite. Auch wasserabweisende Varianten sind zu haben. Tights halten generell gut warm. Schnellere Läufer sind daher immer gut beraten, die etwas luftigere Variante zu wählen.

Uhren

Gerade in den letzten Jahren sind auch Pulsuhren immer beliebter geworden. Hersteller wie Polar, Garmin oder Suunto bieten bereits eine große Auswahl an Pulsuhren für die unterschiedlichen Leistungstypen an: vom Einsteiger bis zum Profi – dies spiegelt sich auch in den Preisen wider.

Für Läufer, die immer wissen möchten mit welchem Tempo sie unterwegs sind, sind Pulsuhren kombiniert mit einem GPS Empfänger das ideal Messgerät. Diese Uhren sind etwas größer gebaut, messen sehr zuverlässig und zeichnen die zurückgelegten Route auf, die dann ausgelesen werden kann. Ein in Läuferkreisen weit verbreiteter GPS-Chronometer ist von Garmin das Modell Forerunner 305.

www.42komma2.de -Faszination Marathon-

Chicago 2016

Chicago Marathon 2016 (Zeit 2:49:19)

Foto: Isaak Papadopoulos

Zitate


„Für einen Marathon zu trainieren ist schwer.
Noch schwieriger ist es, nicht für einen Marathon trainieren zu können.“

Viktor Röthlin (schweizerischer Marathon-Europameister 2010)